Vertrauen ist gut – Kontrolle oft besser!

Da immer noch ein großer Teil importierten Saatguts in den hochpreisigen Wildsaatgutmarkt eingeschleust wird, sollten Sie bei großen Saatgutmengen eine amtliche Probenahme aus der gelieferten Partie vorsehen. Die gezogene Probe sollte dann zur Untersuchung an eine staatliche Landesuntersuchungsanstalt weitergegeben werden. Dort kann die Deklaration der prozentualen Mischungszusammensetzung durch das Auszählen der verschiedenen Samen der Einzelarten überprüft werden. Da die Zusammensetzung der Mischung den Preis bestimmt, kann der Hersteller durch reduzierte Anteile von teuren Arten leicht bis zu 50% der Kosten sparen.

Eine jährliche staatliche Kontrolle aller Anbauflächen sowie deren Beurteilung auf Erntefähigkeit und möglichem Ertrag/Ar wäre sehr sinnvoll, ist von den Behörden jedoch bislang nicht gewünscht.

So bleibt als Empfehlung an Kunden und ausschreibende Architekten nur, im betreffenden Produktionsraum die Anbauflächen von Vermehrungsbetrieben zu besichtigen, und dazu deren Standorte beim Händler zu erfragen. Dieser ist gehalten, Herkunft und Anbau des von  ihm gehandelten Wildsaatgutes nachvollziehbar zu dokumentieren. So können Sie sicherstellen, ob entsprechende Wildarten überhaupt in Ihrem Produktionsraum vermehrt werden.

Für mehr Transparenz auf dem Wildsaatgutmarkt veröffentlicht der Verband deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten e.V. ferner eine Liste aller nach „VWW-Regiosaaten“ zertifizierten Anbaukulturen nach Jahr und Landkreisen auf seiner Homepage. Damit lässt sich über Jahre die Verfügbarkeit von Wildarten aus bestimmten Ursprungsgebieten zurückverfolgen und auf Plausibilität prüfen.